Gefühle

Ich möchte über den Abend "Gefühle" vom 20.10.1999 reden. Dieser Abend wurde von Kenneth geleitet und ich muss sagen, dass dieser Abend sehr gut vorbereitet war und sehr gut dargebracht wurde.

Dieser Abend hat gezeigt, dass dieses Thema überfällig war.

In unserer Gruppe wird nicht sehr viel an Gefühlen gezeigt, obwohl wir genug davon haben. Gefühle sind Erlebnisse wie Freude, Liebe, Trauer, Ärger, Zorn, Aggression, Besorgnis usw. All dieses haben wir in uns und kommen nicht raus damit.

  • Liegt es daran, dass mich keiner versteht?
  • Liegt es daran, dass man zu viel von mir erfährt?
  • Liegt es daran, dass ich wie ein Mann meine Gefühle für mich behalte?
  • Liegt es daran, dass die Gruppe kein Ort ist, an der man Gefühle rauslässt?

Der Alltag geht weiter und nicht immer ist jemand da, mit dem man über seine Gefühle sprechen kann.
So bietet sich die Gruppe doch an. Schon deshalb, weil die Gruppe sich jeden Freitag trifft. Auch bei den Themen Krankenkassen, Kleidung, gutes Aussehen, med. Dienst, Gutachten usw. geht es um Gefühle.
Lassen wir doch die Probleme tiefer ankratzen als nur an der Oberfläche.
Nehmen wir die Party von vor ein paar Wochen. Als mich jemand aufgefordert hatte zu tanzen wollte ich nicht, da ich immer dachte man könnte mich auslachen. Dies dachte ich eigentlich immer, wenn ich früher tanzen wollte und aus dem o. g. Grunde nicht tanzte.

Doch man hat es geschafft mich auf die Tanzfläche zu bekommen. Es war ein wunderbares Gefühl zu tanzen. Man ist so frei in seinen Bewegungen was mir vorher nie so bewusst war. Als ich auf der Tanzfläche war, war es mir ganz egal, ob man über mich lachen würde.
Ich habe noch lange nach dem Abend über alles nachgedacht und musste feststellen, dass man beim Tanzen grosse Freude erleben kann, die ich vorher nicht so kannte.
Ich hatte auch während des Nachdenkens darüber eine Träne im Auge, weil der Abend für mich gelungen war.

Also lasst uns ruhig mal weinen oder Wut zeigen. In der Gruppe kann es uns nur befreien.
Wir müssen nicht immer sagen "Mir geht es gut", sondern auch ruhig mal sagen, was nicht in Ordnung ist. Wir geben uns viel zu cool in manchen Situationen, in denen wir besser tiefer gehen sollten.

Gefühle machen frei; sie zu verbergen krank.

Alexandra