Stimmangleichende Behandlung
Die stimmangleichende Behandlung ist unter Betroffenen ein sehr kontrovers diskutiertes Thema. Während bei FzM-Transsexuellen die Einnahme von gegengeschlechtlichen Sexualhormonen (Testosteron) zu einer Stimmabsenkung führt, bleibt die Stimmlage bei MzF-Transsexuellen unter dem Einfluss einer Hormonbehandlung unverändert.
Manche Transsexuelle lehnen ihre angeborene Stimme als nicht zu ihrer wirklichen Identität gehörend ab, andere akzeptieren ihren persönlichen Stimmklang und sprechen sich gegen eine Therapie, isb. eine operative Maßnahme aus. Dieses Dagegensprechen rührt nicht zuletzt daher, da bei den operativen Maßnahmen die Gefahr einer dauerhaften Schädigung der Stimme besteht.
Egal wie Betroffene sich entscheiden, ob für die Logopädie (Sprecherziehung, Sprachheilkunde) oder eine phonochirurgische Stimmerhöhung (Erhöhen der Spannung der Stimmlippen) in Kombination mit Logopädie - ohne die eigene, ausdauernde Mitarbeit an der Stimmbildung ist als Ergebnis keine natürliche Stimme zu erwarten.
Anmerkung: siehe auch Stimmtherapie bei Transsexualität, Zusammenfassung der Themenserie "Stimme", sowie Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung (Kostenübernahme der stimmangleichenden Behandlung) und Gesundheitsreformen (Zuzahlungen)
Phonochirurgische Stimmerhöhung
Ziel der operativen Maßnahmen ist die Anhebung der Stimmhöhe duch eine stärkere Spannung der Stimmlippen. Diese kann duch folgende Maßnahmen erreicht werden (Auflistung der Prinzipien ohne spätere Modifikationen):
Glottoplastik
Teilgewebsentfernung, Vernähen und Verkleben der Stimmlippen am Schildknorpel (Gefahr von Komplikationen wie Krächzen und Heiserkeit bei ungenauer Ausführung).
(Quelle: Dr. Kerstin Neumann, ↗ Operative Stimmerhöhung bei Mann-zu-Frau Transsexualismus, 05.07.2005)
Thyroplastik
Zusammenziehen und Fixierung des Ringknorpels an den Schildknorpel durch Nähte (Gefahr keiner dauerhaften Stimmerhöhung durch Ausreißen der Nähte).
(Quelle: Dr. Kerstin Neumann, ↗ Operative Stimmerhöhung bei Mann-zu-Frau Transsexualismus, 05.07.2005)
Elongation
Herausschneiden eines "Knorpellappens" aus dem Schildknorpel am Stimmlippenansatz und Unterfütterung mit einem Silikonimplantat oder einer Metallschiene (nicht Akzeptabel durch starke Herausbildung des Kehlkopfes)
(Quelle: Dr. Kerstin Neumann, ↗ Operative Stimmerhöhung bei Mann-zu-Frau Transsexualismus, 05.07.2005)
Cricothyroidopexie
Verbinden und Zusammendrücken des Schild- und des Ringknorpels mit Platten und Drähten (geringes Risiko von Komplikationen wie Heiserkeit oder Stimmverlust).
(Quelle: Dr. Kerstin Neumann, ↗ Operative Stimmerhöhung bei Mann-zu-Frau Transsexualismus, 05.07.2005)